... und warum mich eine Maschine, die nur Geradstich kann, so glücklich macht
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Seit ich zum ersten Mal - es muss am ersten Tag meiner Ausbildung gewesen sein - an einer Industrienähmaschine saß, wollte ich so eine Maschine haben.
- Flach in den Arbeitstisch eingelassen.
- Mit Kniehebel zum automatischen Heben des Nähfüßchens.
und am allerwichtigsten:
- Mit automatischem Fadenabschneider!!!
So ähnlich wie in diesem kurzen Video:
Ich wäre auch mit einem älteren Modell zufrieden gewesen.
Aber ach.
Viele Gründe sprachen dagegen.
Der Platz. Der Preis. Der Stromanschluss.
Damals liefen diese Maschinen nur mit Starkstrom.
Lange Jahre habe ich getrauert, dass es einfach nicht drin war.
Aber dann!
Meine Freundin und Mitlehrling Steffi hat mir den entscheidenden Tipp gebeben. Ich soll mir doch mal in unserem lokalen Nähmaschinengeschäft diese Juki-Koffermaschine anschauen. (Ja, wir haben das große Glück, ein lokales Nähmaschinengeschäft zu haben!)
Das habe ich getan und was soll ich sagen: Ich war sofort begeistert!
Für meine Zwecke ist diese Maschine sogar noch besser als ein echter Doppelsteppstich-Schnellnäher. So heißen die Dinger in der Fachsprache (das englische Wort ist auch sehr schön: singleneedlelockstitchmachine). Sie kann alles, was ein Doppelsteppstichschnellnäher auch kann, aber ich kann sie im Schrank parken. Besser geht's nicht.
Jetzt mal langsam.
Warum möchte man eine Maschine, die nichts anderes kann, als nur geradeaus nähen. Sie kostet fast zweitausend Euro und kann nicht einmal Zickzack? Im Ernst?
Ja, das stimmt.
Aber hier sind die Gründe, warum ich meine neue Maschine liebe:
- 1Sie hat einfach mehr Wumms. Sie näht mit 1.500 Stichen in der Minute. (Zum Vergleich: Normale Haushaltmaschinen nähen mit ca. 600 - 850 Stichen / Minute)
- 2Die Durchstichskraft ist viel höher. Sie näht über dicke Stellen, als ob's nix wär.
- 3Sie hat einen Kniehebel. Ich muss den Stoff nie loslassen, sondern kann das Nähfüßchen mit dem Knie heben und senken.
- 4Sie hat einen automatischen Fadenabschneider. Mein größtes Glück! Ich muss nur auf dem Pedal rückwärts treten und schnipps, der Faden ist ab. Ich brauche weder Schere noch Handrad, und der Fadenabfall ist minimal.
Für wen lohnt sich so eine Maschine?
Für alle, die schon einmal mit Industriemaschinen genäht haben, aber keinen Platz dafür haben.
Für Vielnäher.
Besser gesagt: Für Vielnäher, die hauptsächlich Webware verarbeiten.
Die meisten Hobbyschneider*innen werden mit einer Haushaltsmaschine, die auch Zickzack nähen kann, besser bedient sein. Zum Versäubern von Nähten ist so ein Schnellnäher nicht geeignet.
Aber ich bin jetzt im Siebten Nähmaschinenhimmel.
Mein erstes Kleidungsstück, das ich darauf genäht habe, war eine Sommerhose. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.
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